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Eine nur im Kreis von Pflanzenzüchtern benötigte und 
dort sehr gefragte Maschinengattung feiert dieses Jahr Jubiläum, denn vor 50 
Jahren war zur Ernte im Jahre 1963 der erste brauchbare Parzellenmähdrescher im 
Einsatz. Grund genug, die Geschichte und Technik dieser Fahrzeuge genauer 
vorzustellen.Brot und Brötchen gehören für uns Menschen zu den wichtigsten 
Grundnahrungsmitteln, dass deren Grundstoff gemahlenes Getreide ist, dürfte 
hinreichend bekannt sein. Doch wie werden die Getreidesorten eigentlich gepflegt 
und weiterentwickelt? Es sind die Pflanzenzüchter, welche ständig neue Sorten 
entwickeln, die weniger anfällig gegen Krankheiten sind. Denn auch 
Anfälligkeiten entwickeln sich weiter im ständigen Wettlauf zwischen der 
Widerstandsfähigkeit und deren Verfall, wenn Bakterien oder Pilze durch 
entsprechende Entwicklung bewirken, dass aufgebaute Resistenzen durchbrochen 
werden. Der Aufgabe, neue Sorten zuzulassen und für den Zuchtbetrieb zu 
schützen, widmet sich das Bundessortenamt als selbständige Bundesoberbehörde des 
Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Deren 
Zulassung ist Vorraussetzung für das Inverkehrbringen von Saat- und Pflanzgut 
überhaupt. Zusätzlich überwacht es die Erhaltung geschützter und bereits 
zugelassener Sorten, veröffentlicht Sortenlisten als Entscheidungshilfe für 
Beratung, Handel und Praxis und wirkt bei der nationalen und internationalen 
Weiterentwicklung von sorten- und saatgutbezogenen Regelungen mit. Außerdem gibt 
das Bundessortenamt ein Amtsblatt für Bekanntmachungen heraus. Um Prüfungen unter verschiedenen 
Klima- und Bodenverhältnissen durchführen zu können, unterhält das 
Bundessortenamt selbst 12 Prüfstellen in Deutschland. Der Großteil der 
Feldversuche findet jedoch in den über 450 im Land verteilten Versuchstellen 
statt, welche dann entweder direkt vom Bundessortenamt oder anderen Stellen wie 
den Landesforschungsanstalten, den Landes- und Landwirtschaftsämtern oder den 
Saatzuchtgesellschaften kontrolliert werden. Die zu prüfende Sorte wird in den 
Versuchstellen auf mehreren kleinen Feldern, sogenannten Parzellen, angebaut. 
Der Ablauf des Anbaues in den Parzellen ist dabei vom Bundessortenamt in dessen 
Regelwerken genau definiert, ebenso die Größe der Parzellen. Diese ist beim 
Anbau von Getreide zum Beispiel 9,00 m lang, 1,50 m breit und auf 10 Reihen 
begrenzt. Abzüglich der Randstreifen beträgt die Teilstückgröße bei der Ernte 
dann 10,5 m². Die Ernte solcher Parzellen  erfolgt seit nunmehr 50 Jahren mit 
speziellen Mähdreschern, den sogenannten Parzellenmähdreschern. Während 
das Dreschen auf den Feldern mit Mähdreschern in Deutschland nach dem Zweiten 
Weltkrieg ab etwa 1948 mehr Bedeutung erhielt, hat man im Versuchswesen längere 
Zeit keine Mähdrescherlösung gefunden. Denn das Problem war, dass sich ein dafür 
geeigneter Mähdrescher innerlich selbst kornsauber entleeren musste.
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Der Prototyp eines Versuchsfeldmähdreschers wurde von 
einer französischen Sortenprüfanstalt in deren Vorort nahe Paris entwickelt. 
Diese Maschine wurde allerdings nur vorübergehend eingesetzt, sie blieb ein 
Unikat. Auch in der damaligen BRD gab es erste Versuche mit kleineren 
Feldmähdreschern, wie beispielsweise einem Massey-Ferguson 630, ob dieser 
gleichfalls für das Dreschen in Züchtungsbetrieben brauchbar wäre. Auch damit 
wurden jedoch keine verlässlichen Ergebnisse erzielt. Zwar hat man im 
Parzellendrusch versucht mit solchen Mähdreschern jeweils den Ertrag pro 
Parzelle zu ermitteln, da diese Mähdrescher sich aber innen nicht vollständig 
entleeren konnten, ging man davon aus, dass auch immer eine gewisse Menge Korn 
in der Maschine verblieb. Zudem zeigte sich, dass auch Unterschiede zwischen den 
Sorten oder den Zuchtstämmen und Abweichungen hinsichtlich Korngröße ein 
verändertes Reinigungsverhalten auslösten. Für den Parzellendrusch setzten sich 
daher konventionelle Kleinmähdrescher nicht durch. Ein wesentlicher Impuls für 
das Erfordernis, einen speziellen Mähdrescher für Zuchtbetriebe zu haben, ging 
von der Firma WINTERSTEIGER in Ried, Österreich aus. Diese startete eine 
Rundfrage, dass man einen Versuchsfeldmähdrescher bauen wolle, wenn wenigstens 
zehn Bestellungen von Zuchtbetrieben erfolgen würden. Dieser Mähdrescher sollte 
zugleich aber auch zum normalen Drusch in kleineren Landwirtschaftsbetrieben 
einsetzbar sein. Diese Anfrage gelangte auch zu Hans-Ulrich Hege, der in der BRD 
auf seinem landwirtschaftlichen Gutsbetrieb in Hohebuch traditionell auch die 
Züchtung von Getreidesorten betrieb. Für ihn war jedoch klar, dass dieser erste 
Entwurf der Firma WINTERSTEIGER die für Pflanzenzüchter erforderliche 
wesentliche Aufgabe aber nicht erfüllen könne. Denn diese bestand darin, das 
Ergebnis von Versuchsparzellen sortenrein zu erhalten, um deren Saatgut wieder 
zur Aussaat nutzen zu können. Dies bedeutete, dass nach dem Drusch jeder 
Parzelle die Maschine komplett leer laufen müsse. Hans-Ulrich Hege entwickelte 
daraufhin mit seinen Mitarbeitern einen eigenen Mähdrescher, welcher erstmals 
zur Ernte 1963 zum Einsatz gelangte. Diese Maschine, entsprechend ihrer 
Arbeitsbreite als HEGE 125 bezeichnet, baute auf dem Prinzip auf, vom Mähwerk 
bis zur Dreschtrommel das Dreschgut mit einem Förderband zu transportieren. Nach 
der Dreschtrommel führte ein weiteres Förderband das ausgedroschene Gut und das 
Ergebnis der Schüttler zum Reinigungssieb. Was hier durchfiel ging in eine 
Schublade, die man nach jeder Parzelle entleerte. Das Prinzip war, dass alle 
Körner auf Gummibänder, also einen rollenden Boden fallen sollten bis zu dem 
anschließenden Reinigungssieb, das sich durch den Reinigungswind und die 
Schüttlerbewegungen jeweils selbst reinigte. Als Schüttler wurde ein 
schwingendes Sieb verwendet, das sich ebenfalls durch seine Schüttelbewegungen 
und durch das Gebläse selbst reinigte. Ein Reinigungswind für die 
ausgedroschenen Körner blies durch das Reinigungssieb, womit die Spreu nach 
hinten ausgeblasen wurde. Dies war der erste brauchbare Parzellenmähdrescher auf 
der Welt, er wurde mehrfach patentiert und nachfolgend schrittweise auch durch 
die Firma WINTERSTEIGER in Österreich nachgebaut. Hege machte von seiner 
Möglichkeit, über die Patentierung Rechte in Anspruch zu nehmen aber keinen 
Gebrauch. Dies erfolgte im Interesse einer guten Bedienung von 
Pflanzenzuchtbetrieben, die er nicht behindern wollte. So begann die Firma 
WINTERSTEIGER Stück um Stück auch bei ihren Modellen die Gummibandförderung 
entsprechend dem System „HEGE“ einzubauen. Aber auch in Hohebuch blieb die Zeit 
nicht stehen, was in der weiteren Entwicklungsreihe zum HEGE 125B führte. Die 
bisher gefertigten HEGE 125 wurden zeitgleich in HEGE 125A umbenannt. Mitte der 
1980er Jahre folgte die letzte Überarbeitung zum HEGE 125C. Zwar besaß dieses 
Modell noch die hinter der Lenkachse angeordnete manuelle Schubladenentleerung, 
dafür waren aber die bis zur B-Version verbauten Keilriemenantriebe, u.a. an 
Haspel, Dreschwerk, durch hydraulische Antriebe ersetzt worden und somit in der 
Drehzahl regulierbar. Nach einem Fertigungszeitraum von über 28 Jahren mündete 
das Erfolgsmodell HEGE 125 schließlich im HEGE 140. Bei ihm trat nun anstelle 
der Schubladenentnahme des Druschgutes die Kornförderung durch eine eng 
anliegende Querschnecke und ein Fördergebläse, um jede Parzelle in jeweils einem 
Säckchen mit 6 bis 10 kg aufzufangen. 
Hans-Ulrich Hege erhielt durch diese wesentliche Intensivierung der 
Möglichkeiten für den Erntedrusch auf Versuchsfeldern von einer Universität im 
Ausland die Ehrendoktorwürde verliehen. Seine Arbeit war wirklich ein 
einschneidender Durchbruch, welches die verleihende Universität zu der 
Feststellung brachte: „Es gebe viele Züchter und auch viele neue Sorten. In 
jeder neuen Sorte stecke aber ein Stück HEGE darin“. Es war in der Tat so, dass 
die kornfreie Reinigung von Erntemaschinen neu war und der Züchtung vieles 
eröffnete. 
Auch in Dänemark dominierte der HEGE 125 bis in die 1980er Jahre das 
Versuchsfeldwesen, doch erwies sich dieser Typ hier bald als zu klein für 
dortige Verhältnisse. Deshalb trat das Zuchtunternehmen Nordic Seed aus dem 
damaligen Pajbjergfonden an die Firma Haldrup mit der Bitte heran, einen 
größeren Parzellenmähdrescher zu entwickeln. Haldrup fertigte zu dieser Zeit 
lediglich Grünfuttererntetechnik, Firmeninhaber Jens Haldrup kam jedoch der 
Bitte nach und begann daraufhin auf Basis eines Mähdreschers der Marke -JF-, und 
dem Wissen aus dem HEGE 125, einen ersten traktorgezogenen Parzellenmähdrescher 
zu fertigen. Dieses etwas unhandliche Gespann löste im Zuge der 
Weiterentwicklung schließlich ein selbstfahrender Mähdrescher ab. Nachdem 
Haldrup in den Anfangsjahren noch auf VW-Käfer-Ottomotoren zurückgriff, setzte 
sich aber auch hier bald der deutlich robustere VW-Diesel durch. Zu Beginn der 
1990er Jahre hat Haldrup dann mit dem Typ C-85 einen völlig überarbeiteten 
Parzellenmähdrescher vorgestellt, welcher in den Folgejahren durch stetige 
Weiterentwicklungen hinsichtlich der messtechnischen Ausrüstung, wie Einbau 
eines Wiegesystems mit Probenahme, Einbau des Computers mit 
Ernteerfassungssystems und einem Spektrometer zur NIRS-Analyse immer wieder 
modernisiert wurde und so auch heute ein noch absolut konkurrenzfähiges Modell 
darstellt. Ergänzend zum in der oberen Leistungsklasse angesiedelten C-85, 
stellte Haldrup ab 2007 den C-65 für die mittlere und ab 2010 den C-60 für die 
untere Klasse her. 
In Finnland griff das System „Gummibandförderung“ die Firma Sampo-Rosenlew auf 
und baute ebenfalls Parzellenmähdrescher nach. Größere Probleme hatten die 
finnischen Konstrukteure jedoch mit der Umsetzung der Bandführung vom 
Schneidwerk zur Dreschtrommel. Der Hersteller lieferte dann vorzugsweise nach 
Russland, was damals bessere Einkaufsmöglichkeiten in Finnland hatte. Die Firma 
HEGE lieferte seine Maschinen hingegen in viele Länder, jedoch auch nach 
Russland, wo diese ebenfalls geschätzt waren. Als Problem erwies sich hier die 
harte Währung in der zu bezahlen war und nicht durch Gegenlieferung, wie 
gegenüber Finnland. So erhielten die Versuchstationen jeweils nur einen 
begrenzten Anteil an HEGE-Maschinen, die sie aber eigentlich lieber wollten. In 
Modifikation der Sampo-Maschine baute eine amerikanische Firma diese für dortige 
Gegebenheiten mit einigen Abwandlungen, hauptsächlich für die Ernte von 
Sojabohnen, nach. Dennoch beherrschten die HEGE-Maschinen in Züchterbetrieben 
vor und später auch die von WINTERSTEIGER nachentwickelten Parzellenmähdrescher 
den US- und Kanada-Markt. 
In der ehemaligen DDR war hingegen die Entwicklung von eigenen 
Parzellenmähdreschern nicht vorgesehen. Für das Versuchsfeldwesen wurden 
vielmehr Maschinen von der Firma WINTERSTEIGER aus Österreich gekauft. Ein 
Import westlicher Technik von der Firma HEGE war von staatlicher Seite her 
untersagt worden. Diese Auffassung änderte sich erst zum Ende der 1970er Jahre 
hin, als die Vereinigung Volkseigener Saatzucht- und Handelsbetriebe (VVB Saat- 
und Pflanzgut) im Jahre 1978 die Entwicklung eines eigenen Parzellenmähdreschers 
beim VEB Zucht- und Versuchsfeldmechanisierung Nordhausen (ZVM) in Auftrag gab. 
Schon ein Jahr später begann dieser mit der Entwicklung eines 
Parzellenmähdreschers, der unter der Bezeichnung EP 500 „Hamster“ bekannt werden 
sollte. Da die Fertigung eines eigenen Fahrzeuges nun absehbar war, endete im 
Jahre 1981 die Beschaffung derartiger Technik von WINTERSTEIGER. Nach 5-jähriger 
Entwicklungszeit wurde 1982 das erste Test-Muster des EP 500 vorgestellt und 
nach eingehender Prüfung begann im Jahre 1984 die Serienfertigung. Die 
Konstrukteure des EP 500 setzten bei der Gutförderung jedoch auf eine 
pneumatische Förderung mittels Radialventilator. An einer weiterentwickelten 
Version wurde ab 1987 gearbeitet. Wichtigste Veränderung war der nun 
elektronisch angesteuerte hydrostatische Fahrantrieb, zudem sorgte nun ein 
Bordcomputer für die Überwachung von Reinigungsprogrammen und Drehzahlen. 
Zusätzlich wurde der Antrieb der Dreschtrommel modifiziert, andere Riemen- und 
Variatorscheiben sowie eine elektromechanische Ausblasung eingebaut. Dieses 
überarbeitete Modell wurde ab 1989 als EP 501 gefertigt, auf Grund der 
Veränderungen im Land unterblieb jedoch eine Serienfertigung, weshalb letztlich 
nur 4 Exemplare vom EP 501 gebaut wurden. Nach dem politischen Umbruch in der 
DDR wurde der VEB-Betrieb von der Treuhandanstalt verwaltet, die einen 
wirtschaftlichen Weiterbetrieb jedoch ablehnte und den Nordhäuser-Betrieb 
schließlich veräußerte. 
Die Gunst der Stunde nutze Hans-Ulrich Hege, indem er einige der nun Arbeit 
suchenden Ingenieure aus Nordhausen engagierte, um einen größeren 
Versuchsfeldmähdrescher für sein Programm in Hohebuch zu entwickeln. Dieser 
Mähdrescher, vergleichbar dem „Hamster“ aus Nordhausen, sollte jedoch mit 
Bauteilen der etwa gleich großen CLAAS-Mähdrescher entstehen. Die Entwicklung 
dauerte insgesamt 2 Jahre und mündete schließlich im HEGE 180. Bei den 
Konstrukteuren rückfragend, wie viele Bauteile des ostdeutschen „Hamsters“ im 
neuen Entwurf enthalten seien, kam die Antwort: „Nicht mehr als 2 bis 3 Teile“. 
Um die Lücke zwischen dem neuen HEGE 180 und dem bereits vorhandenen HEGE 140 zu 
schließen wurde ab 1995 der HEGE 160 gefertigt. Er basierte auf dem Fahrgestell 
des HEGE 140, bei zahlreichen anderen Baugruppen griff der Hersteller hingegen 
auf den HEGE 180 zurück. Unter anderem wurden die Reinigung samt Siebflächen, 
der Förderkanal, die Korntankentleerung samt schwenkbarer Entladeschnecke sowie 
die Kabine verwendet. Der mittelgroße Korntank mit Vollentleerung war jedoch 
gegenüber dem „180er“ etwas verkleinert ausgeführt und so dem Einsatzspektrum 
des Mähdreschers angepasst. Im Jahre 1999 versuchte Hans-Ulrich Hege seinen 
Betrieb in Hohebuch in eine Kooperation mit der Firma WINTERSTEIGER einzugehen. 
Dies gelang jedoch nur beschränkt und wurde 2003 wieder aufgelöst. 
Bereits 1993 hatte Hans-Ulrich Hege auch die Leitung des ostdeutschen 
FORTSCHRITT-Betriebes für Mähdrescher in Singwitz bei Bautzen übernommen. Dort 
entwickelte er ab 2003 aus den Bauteilen des Hege/MDW FARMER 180 und 220 
zunächst kleinere Parzellenmähdrescher. Nach Ablauf einer Stillhaltezeit mit 
Wintersteiger, wurden diese Modelle ab 2008 parallel auch wieder zu 
Versuchsfeldmähdreschern der größeren Baureihe weiterentwickelt. Heute fertigt 
Dr. Hege die größeren Typen in Kooperation mit der 
Firma Zürn, welche ihrerseits in Hohebuch die Fertigung der kleineren Modelle 
wie dem Zürn 150 (System Hege) inne hat, der  von der Größe her dem früheren 
HEGE 140 entspricht. Bei der HEGE/MDW Mähdrescherwerke GmbH in Singwitz bei 
Bautzen hingegen werden die größeren Versuchsfeldmähdrescher der Typen HEGE 180 
bzw. Zürn 170 (System Hege) und als 4-Schüttlermaschine der 
Versuchsfeldmähdrescher HEGE/MDW FARMER 220 CS gebaut. 
Die Firma WINTERSTEIGER brachte nach dem Ende der Zusammenarbeit parallel und 
unabhängig von Hege wieder eigene Modelle auf dem Markt, deren Wurzeln jedoch 
noch in Hohebuch zu suchen sind. So unterzog man die Konstruktion des HEGE 140 
einem „Facelift“ und brachte es als Modell „Classic“ auf den Markt. Auch der 
HEGE 160 wurde überarbeitet und ersetzte als Modell „Delta“ den bis dahin 
gefertigten Parzellenmähdrescher „expert“. Innovativ ist der ebenfalls 
angebotene Typ „Split“, welcher auf die Ernte von zwei Parzellen in einem 
Arbeitsgang ausgelegt ist. Solch ein Modell führt aber auch die im dänischen
Løgstør ansässige 
J. Haldrup a/s im Programm, deren Twin CTS-95 ebenfalls zwei Parzellen 
gleichzeitig dreschen kann und so die Verfahrenskosten senken hilft. Die Firma 
Haldrup selbst wurde inzwischen von der Inotec Engineering GmbH aus dem 
baden-württembergischen Ilshofen übernommen. Diese Firma wurde durch ehemalige 
Mitarbeiter von Hans-Ulrich Hege als eigenständiger Betrieb gegründet wurde. So 
haben auch diese Maschinen deutsche Wurzeln mit ihrem Ursprung von Hege, mit 
inzwischen eigenständigen Entwicklungen. 
Dass neue Mitarbeiter eine Firma beleben können, bewies Edgar Merx, der 
zielstrebig versuchte seinem Metier treu zu bleiben. Einst bei der ZVM in 
Nordhausen tätig verdiente er sich nach deren Schließung zunächst bei der Firma 
HEGE sein Geld, eher er bei der Agrar-Markt DEPPE GmbH in Bad Lauterberg im Harz 
eine Anstellung fand. Als Experte für Parzellentechnik war er dort zunächst für 
den Vertrieb von Haldrup-Parzellenmähdreschern zuständig. Als ein mit dem 
Versuchswesen und mit eigenen Entwicklungen tätiger Fachmann und Vertreter 
dieser Technik kam er so auch mit der Zürn GmbH & Co. KG im 
Baden-Württembergischen Schöntal in Kontakt. Die Firma Zürn fertigt seit über 25 
Jahren Schneidwerke, vor allem für Raps und Sonnenblumen. Eine enge Freundschaft 
ergab sich so auch zu Rolf Zürn, der als Geschäftsführer im Unternehmen tätig 
ist. Bei gemeinsamen Treffen stand so auch immer das Thema 
Parzellenmähdrescherbau im Raum, dem Rolf Zürn schließlich zustimmte. Edgar Merx 
entwarf und baute daraufhin gemeinsam mit Robert Wlassack ein erstes 
Versuchsmuster, dessen Wurzeln in der Zusammenlegung der beiden HEGE-Modelle 140 
und 160 zu suchen sind. Die Motorisierung, das Dreschwerk und die Reinigung 
wurden dabei den heutigen Bedürfnissen angepasst und optimiert. Tests ergaben, 
dass der neue Typ die Leistung des Parzellenmähdreschers „Delta“ von 
WINTERSTEIGER erreicht, in einigen Kulturen und unter schwierigeren Bedingungen 
sogar effizienter arbeitet. Die Serienfertigung startete dann im Jahre 2004 
unter der Bezeichnung ZÜRN 150, womit die Firma Zürn zugleich ein neues 
Geschäftsfeld eröffnete. Abgeleitet vom Modell „150“ wurde später auch eine 
Maschine für einfache Verhältnisse, als ZÜRN 130 bezeichnet, gefertigt. Während 
die ersten Mähdrescher noch in einer Werkstatt in Untermünkheim montiert wurden, 
stellte Hans-Ulrich Hege dann ab 2009 seine Hallen im knapp 10 km entfernten 
Hohebuch zur Verfügung, womit der Bau von Parzellenmähdreschern quasi an seine 
deutsche Geburtsstätte zurückkehrte. Gemeinsam mit Dr. Hege wurde auch der ZÜRN 
170 entwickelt, ein Parzellenmähdrescher der oberen Leistungsklasse, welcher mit 
Schneidwerkbreiten bis 3,0 m auch zur Großvermehrung zum Einsatz gelangen kann. 
Das Modell basiert auf dem Mähdrescher FARMER 180, den die HEGE/MDW 
Mähdrescherwerke GmbH in Singwitz im Jahre 2003 entwickelt hatte. Der ZÜRN 170 
ist das heutige Stadium eines gut ausgestatteten Parzellenmähdreschers, er 
arbeitet nach dem „System HEGE“ und wird in Singwitz gebaut. Gemeinsam statten 
Zürn und HEGE/MDW den Mähdrescher dann mit der für einen Versuchsfeldmähdrescher 
typischen Ausrüstung wie Abwäg-Automat, Probenentnahme und Inhaltsermittlungen 
aus, die Vermarktung hingegen übernimmt die Firma Zürn im Auftrag von HEGE/MDW. 
Doch nicht nur die Parzellenmähdrescher wurden im Laufe der Zeit stetig 
weiterentwickelt, sondern auch deren messtechnische Ausrüstung zur sofortigen 
Erfassung und Auswertung des Erntegutes in der Fahrerkabine wurde erweitert. 
Während sich die bis 1990 gefertigten Parzellenmähdrescher EP 500/501 in 
Nordhausen (DDR), wie auch die HEGE-Modelle nur mit der Ernte und die Absackung 
des Gutes beschränkten, so gab es ab Mitte der 1990er Jahre in diesem Bereich 
einen regelrechten Mechanisierungsschub. Neben einem elektronischen Wiegesystem 
und einer Probeentnahmestelle in der Fahrerkabine wurde auch die 
Inhaltsermittlung der einzelnen Parzellen eingeführt und auf Kundenwunsch ist 
sogar der Einbau einer Strohwaage zur Ermittlung des Strohgewichts einer 
Parzelle möglich. Zusätzlich wird die „vor Ort“-Analyse mittels 
Nah-Infrarot-Spektroskopie, kurz NIRS genannt, angeboten. Die im Mähdrescher 
integrierten Messeinrichtungen können das Erntegut dabei sofort im Vorbeifließen 
auf Feuchte, Stärke, Öl, Zucker und andere wichtige Bestandteile untersuchen, 
die Informationen speichern und so die Auswahl verbesserter Qualitäten in der 
Züchtung ermitteln, wie auch die Auswirkung von Pflanzenschutzmitteln anzeigen, 
die ja auch ständige Anpassungen und Fortschritte in den darin tätigen 
Chemieunternehmen erfordern. Mit derart zeitnahen Auswert-Hilfen schon während 
der Ernte lassen sich die Fortschritte in den Züchtungsergebnissen, wie in der 
Wirkung von Pflanzenschutzmitteln, deutlich schneller und bei einer größeren 
Zahl von Prüfparzellen ermitteln. So können Brötchen auch in Zukunft in der 
bestmöglichen Qualität unseren Tisch erreichen. Abschließend möchte ich mich 
recht herzlich für die Mitarbeit bei den Firmen WINTERSTEIGER, Haldrup und Zürn, 
den Versuchstellen Freising und Moosburg der Bayerische Landesanstalt für 
Landwirtschaft (LfL) bzw. Saaten-Union GmbH sowie Herrn Dr. h.c. Hans-Ulrich 
Hege bedanken. 
  
Jan Welkerling 
www.DDR-Landmaschinen.de   | 
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HEGE 125C 
  
Erfolgsmodell HEGE 125: hier die C-Version, welche noch die unter der Lenkachse angeordnete manuelle Schubladenentleerung besaß. 
  
EP 501 „Hamster“ 
  DDR-Modell: EP 501 bei der Ernte der dalmatinischen Insektenblume zur Vermehrung.   
HEGE 160 
  
HEGE 160 im Weizen: deutlich sind die nur 1,30 m breiten Parzellen erkennbar. 
  
Haldrup C-85 
  
Haldrup C-85 bei der Körnermaisernte: die zweite mitfahrende Person ist hier für die Entnahme der Proben zuständig 
  
Wintersteiger expert 
  
Made in Österreich: der WINTERSTEIGER expert hat die Parzelle durchfahren und entleert nun im Stand sein Dreschwerk 
  
FARMER 180 CS 
  
Warten auf den nächsten Einsatz: FARMER 180 CS der HEGE/MDW Mähdrescher GmbH Singwitz 
  
ZÜRN 170 
  
Gemeinschaftsprodukt: Körnermaisernte mit dem ZÜRN 170 zur Ermittlung des Absinkens des Wassergehaltes von 50 auf 76 % Trockensubstanz  | 
technische Daten der hier abgebildeten Parzellenmähdrescher: 
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HEGE 125C  | 
EP 501  | 
HEGE 160  | 
Haldrup C-85  | 
WINTER-STEIGER expert  | 
FARMER 180 CS  | 
ZÜRN 170  |  
Baujahre  | 
1985 - 1991  | 
1989  | 
1995 -2007  | 
1990 - aktuell  | 
1997 - 2000  | 
2011 - aktuell  | 
2011 - aktuell  |  
Leistung (PS)  | 
42 oder 52  | 
46  | 
50 oder 60  | 
68 oder 91  | 
64 oder 80  | 
101  | 
100  |  
Fahrantrieb  | 
mechanisch 3 Gänge + Variator  | 
hydrostatisch/ 2 Stufen  | 
hydrostatisch/ 2 Stufen  | 
hydrostatisch/ 2 Stufen  | 
hydrostatisch/ 2 Stufen  | 
hydrostatisch / 2 Stufen  | 
hydrostatisch / 2 Stufen  |  
Schneidwerk-Breiten (m)  | 
1,25/ 1,50  | 
1,60/ 2,00  | 
1,50/ 1,75  | 
1,25/ 1,50/ 1,75/ 2,00/ 2,35/ 3,01  | 
1,50/ 1,75/ 2,00  | 
na. Kunden-wunsch zw. 1,30 – 3,00  | 
1,50/ 1,75/ 2,00/ 2,40/ 2,70  |  
Dreschtrommel Ø (mm)  | 
350  | 
600  | 
350  | 
450  | 
400  | 
450  | 
450  |  
Dreschtrommel-Breite (mm)  | 
780  | 
790  | 
780  | 
850  | 
800  | 
780  | 
780  |  
Schüttler-Anzahl  | 
2  | 
4  | 
2  | 
4  | 
1  | 
3  | 
3  |  
Schüttlerfläche (m²)  | 
1,8  | 
1,9  | 
1,8  | 
1,7  | 
1,7  | 
2,09  | 
2,1  |  
Reinigung  | 
Graepelsieb  | 
Ober- u. Untersieb  | 
Ober- u. Untersieb  | 
Ober- u. Untersieb  | 
Ober- u. Untersieb  | 
Ober- u. Untersieb  | 
Ober- u. Untersieb  |  
Gesamtsiebfläche (m²)  | 
p class="MsoNormal" align="center" style="text-align:center">0,70 | 
1,61  | 
2,18  | 
1,92  | 
2,30  | 
2,70  | 
2,70  |  
Korntank (ltr)  | 
-  | 
1300  | 
1100  | 
1200  | 
700/ 850/ 1000  | 
3500  | 
2500  |  
Verwendung  | 
   |  
Kleinparzellen Züchtung / Erhaltung  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  |  
Sorten- und Ertragsversuche  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  |  
Groß-Parzellen, Großflächen-Versuche  | 
   | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  |  
Klein-Vermehrungen  | 
   | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
   |  
Vermehrungen  | 
   | 
   | 
   | 
   | 
   | 
X  | 
X  |  
Mais-Parzellen  | 
   | 
   | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  | 
X  |  
    |